Matthias Völkel, M.A. – Dissertation
Kybernetik und ‚wissenschaftlich-technische Revolution‘ in der Sowjetunion 1948-1980
Das Projekt untersucht den Versuch der Neuausrichtung der sowjetischen Moderne nach dem Stalinismus. Dabei geht es um die Vision, dass man die sozialistische Gesellschaft auf der Basis moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Hilfsmittel kontrollieren und ihre Entwicklung dynamisieren könne. Jene zu rekonstruierenden Ideen fanden ihren Niederschlag in der sich ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre etablierenden Wissenschaft der Kybernetik sowie in dem von der politischen Elite proklamierten Konzept der „wissenschaftlich-technischen Revolution“. Im Zentrum der Untersuchung stehen jene Bereiche, die für eine unmittelbare politische Regulierung von Interesse waren: Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung. An dieser Schnittstelle zwischen technischem Fortschritt, Wissenschaft und Politik gingen technizistische Machbarkeitsvisionen und gesellschaftliche Kontrolle Hand in Hand.