Iwar Matern, M.A.
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Kurzvita:

Geboren 1987

Studium der Geschichtswissenschaft und Anglistik/Amerikanistik an der Ruhr-Universität Bochum und der Newcastle University

Doktorand am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Ruhr-Universität Bochum

 

Dissertationsprojekt:

Orthodoxe Militärseelsorge in der russischen Armee 1853-1917

Als Peter I. („der Große“) zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Russland ein professionelles Heerwesen nach westeuropäischem Muster entstehen ließ, sollte fortan auch die orthodoxe Kirche, ganz im Sinne des Staatsnutzens, ihren Beitrag zur Modernisierung des Landes leisten. Beruhend auf diesem Verständnis, entwickelte sich in den nächsten 200 Jahren eine Institution, die bis zum Untergang des Zarenreichs Bestand haben sollte: das russisch-orthodoxe-Militärpriestertum. 
Die Militärgeistlichen übernahmen u.a. edukative Funktionen, was insbesondere im Hinblick auf die 1874 nach preußischem Muster durchgeführte Militärreform von Bedeutung war. Denn die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie des Reservistendienstes bot dem Staat die Möglichkeit umfassenden Einfluss auf die Wehrpflichtigen auszuüben („Schule der Nation“).

Der Schwerpunkt des Forschungsprojekts liegt auf der politisch-religiösen Bedeutung der Militärgeistlichkeit in Friedens- und Kriegszeiten. Dadurch soll ein zentraler Bereich der ideologischen Arbeit im Zeitalter des russischen Nationalismus stärker in den Blick genommen werden, der unter russischen Bedingungen auch immer mit orthodoxer Religion zusammengebracht werden muss.